Japan – eine Kultur, die für viele fremd und unbekannt ist. Japanisch – eine Sprache, die nicht jeder kann. Mit Zeichen, die für viele unlesbar erscheinen. Welche Vorteile bringt es dir, etwas zu können, was andere nicht können?
Das Japanfieber hat dich erwischt
Aus irgend einem Grund hat es dich in den Bann gezogen – das japanische Inselreich mit seinen mystischen Seiten und seinen unbekannten Seiten. Die vielen Gegensätze. Die japanische Musik, Enka, traurig und melancholisch (wenn du die noch nicht kennst – hör hier rein!). Der J-Pop mit seinen Gruppen und Idos, die kawaii und energiegeladen sind. Die Japaner, die anders aussehen als wir und anders denken und anders leben. Die Anime, die einen in ihre Welt ziehen und für viele den ersten Kontakt zur japanische Kultur darstellen. Auf einfache Weise erhaschen wir dadurch einen – wenn auch etwas rosaroten – Einblick.
Oder du beginnst mit japanischen Kampfsportarten oder traditionellen japanischen Künsten und lernst wiederum einen anderen Zugang zu Japan kennen. Und das Essen erst – die meisten Leute, die schon mal in Japan waren, vermissen besonders die japanische Küche.
Oder japanische Videogames und Spielhallen – da kann ich gar nicht mehr aufhören. Das nächste Mal muss ich mir eines dieser fetten Trommelspiele importieren lassen, die es in den japanischen Spielhallen gibt!
Der nächste Schritt: die Sprache lernen
Und dann kommt bei einigen Leuten der Wunsch, sich noch näher mit der Kultur auseinander zu setzen. Die japanische Sprache muss her! Welche positiven Auswirkungen das Japanischlernen auf dich hat, erfährst du in den nächsten Absätzen.
Ein tieferes Verständnis für Japan und dein Heimatland
Die Sprache von einem Land zu lernen ist eine der effektivsten Varianten, tiefer in die Kultur einzutauchen. Eine Sprache zu lernen heißt nicht nur Vokabeln und Grammatik zu büffeln. Mit jedem neuen verstandenen Satz erfährst du auch mehr über die Denkweise der Leute, die die Sprache sprechen. Du lernst, wie etwas auf Japanisch ausgedrückt wird und welche Wörter verwendet werden. Und das sind ganz andere Wörter als bei uns. Auch wenn es von unseren Wörtern auch die japanische Variante gibt – sie werden anders eingesetzt. Ganz besonders überraschend sind die Wörter „ja“, „nein“ und „ein bisschen“ in der japanischen Sprache, die Nuancen haben, die wir so nicht kennen.
Raus aus dem Alltagstrott – mach was Neues
Durch die japanische Sprache und Kultur kannst du Dinge auch in einem anderen Blickwinkel sehen und neue Lösungsmöglichkeiten finden. Du brichst sozusagen aus deinem alltäglichen „Denktrott“ aus und betrittst neue Wege – dein Gehirn bildet neue Synapsen – neue Verbindungen auf deiner Denk-Autobahn.
Kulturelle Anpassungsfähigkeit ist gefragt in unserer Zeit – jeder weitere kulturelle Horizont gibt dir einen Entwicklungsschub. Je weiter die Kultur von deiner eigenen weg ist – desto höher wird der Schub dich bringen. Und die japanische Kultur hat trotz vieler westlicher Einflüsse eine Denkweise, die unserer doch in vielen Punkten verschieden ist.
Feel special, be special
Und dann kommt der erste Japan-Aufenthalt. Du kommst drauf, diese Japaner sind wirklich anders. Die Leute, die Kleidung, der Tagesablauf. Was für die Menschen hier besonders wichtig ist und was in Japan verpönt ist. Vielleicht hast du auch einen ersten Kulturschock. Ich hatte einen – und was für einen.
Ich konnte noch nicht wirklich Japanisch und hatte keine Ahnung von der Kultur und dem Essen. Er hielt aber nicht lange an. Ein halbes Jahr später war ich aber wieder drüben. Und dann kam mein erster längerer Japan-Aufenthalt. Ich fühlte mich besonders. Relativ wenige „Ausländer“ und so viel Neues, so viel Anderes. Ich glaube, das war auch mit ein Grund, warum ich beim Japanischlernen drangeblieben bin. Das Gefühl, anders zu sein und etwas zu können, was nicht jeder kann, hat mich durch viele Durststrecken gebracht.
Ich habe gelernt, die Unterschiede, die nicht immer nur positiv waren, zu verstehen und das Gute darin zu sehen. Dadurch habe ich auch Dinge aus meinem Heimatland wieder mehr zu schätzen gelernt. Diese Liebe und Wertschätzung zu Japan ist mir geblieben. Und auch das Gefühl, besonders zu sein. Auch wenn ich nicht mehr im siebten Himmel bin, wenn jemand sagt, dass mein Japanisch gut ist.
Übrigens, es ist gut, wenn du dich besonders fühlst. Und wenn Japan(isch) dich noch besonderer macht, warum nicht? Wenn es sich gut anfühlt für dich – mach es!
Erfüll dir deinen Traum – fly high
Jedes Mal, wenn ich in einem Flieger nach Japan sitze (oder eigentlich immer, wenn ich mit dem Flugzeug fliege), sehe ich dieses Bild vom Anime Captain Tsubasa vor mir: Roberto Hongo steigt in das Flugzeug Richtung Brasilien und denkt: „Japan, ich seh dich wieder“, während Tsubasa versucht, ihn aufzuhalten. Und wie oft habe ich vor meinem ersten Japan-Urlaub geträumt, dass ich in Japan bin oder auf dem Weg dorthin. Heute würde ich sagen, ich war wirklich hoffnungslos verliebt in Japan. Ich habe es nicht bereut, meinen Traum zu verwirklichen und mehr daraus zu machen. Was mit einem Teenie-Traum begonnen hat, hat dazu geführt, dass in meinem Leben Japan ein großer Teil ist und ich meinen Traum zum Beruf gemacht habe. Mach was aus dir und deinen Träumen!
Japan – deine Berufung?
Vielleicht denkst du dir, puh, ich liebe Japan auch. Aber damit was in meinem täglichen Leben anfangen oder sogar in meinem Arbeitsleben etwas mit Japan zu tun haben – stellst du dir schwierig bis unmöglich vor? Ja, die meisten, die mit Japanisch beginnen, werden später beruflich nichts damit zu tun haben. Und nicht jeder will zu japanischen Bedingungen in Japan arbeiten. Aber wenn du es unbedingt willst, dann ist es auch möglich – mit den entsprechenden Schritten und Durchhaltevermögen. Und es gibt auch andere Möglichkeiten, mit Japanisch im (Berufs)Leben zu glänzen. Einige Kursteilnehmer haben mir erzählt, dass sie bei einem Bewerbungsgespräch darauf angesprochen wurden und dies sehr positiv aufgenommen wurde. Auch wenn es nicht in direktem Zusammenhang mit dem Jobangebot war.
Es kann sein, dass du am Anfang noch gar nicht weißt, was dein Ziel beim Japanischlernen ist. Bei mir war das erste Ziel, mich mit den Japanern etwas besser verständigen zu können. Dann waren da die Anime, die ich im Original verstehen wollte – ehrlich gesagt mein größter Antrieb damals. Jetzt weiß ich gar nicht mehr so ganz genau, warum ich immer noch Japanisch lerne. Ich weiß nur, dass mich jedes japanische Wort zu mehr Verständnis und Wissen über Japan bringt. Es macht mir unheimlich viel Spaß, wenn ich wieder etwas besser verstehe – auch wenn es nicht mehr so große Fortschritte sind wie zu Beginn.
Ganz viel hat mir auch geholfen, dass ich endlich etwas lerne, das ich wirklich lernen will. Ohne dass mir jemand sagt, du musst das lernen.
Wie ist es bei dir? Was bringt dir dein Interesse an Japan? Glaubst du, hilft dir das Japanischlernen in deinem „normalen“ Leben? Wo glaubst du, könnte es dir helfen, deinen Alltag zu erhellen? Schreib es gleich hier als Kommentar.