Bei Boys Love, oder auf Japanisch ボーイズラブ (booizu rabu) handelt es sich um Romane und Manga, in denen es um gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männern geht. Es handelt sich hierbei um ein Genre, das oft mit BL (ビーエル) abgekürzt wird. Weiters gibt es auch den Begriff Yaoi, やおい, der in den späten 1970ern geprägt wurde. Es handelt sich hierbei um eine abgekürzte Form von 山なし、落ちなし、意味なし (yama nashi, ochi nashi, imi nashi), was mit „kein Höhepunkt, kein Ergebnis, keine Bedeutung“ übersetzt werden kann. Wenn wir die Anfangsbuchstaben der Phrase vereinen, kommen wir auf „YAOI“. Damit wird einerseits ironisch abwertend über das eigene Werk geredet, andererseits soll es eine Anspielung auf den Fokus der Beziehung der Figuren sein, da es außerhalb davon „keine Geschichte/Inhalt“ gäbe. Obwohl es sich um zwei männliche Protagonisten handelt, wird das Genre typischerweise von Frauen für Frauen geschrieben.
Offene Homosexualität kann in Japan bereits in der Heian-Zeit (794-1185) gesehen werden. Zu der Zeit gab es in Geschichten homosexuelle Figuren, zum Beispiel in dem bekannten Werk Genji Monogatari 源氏物, oder auf Deutsch: „Die Geschichte vom Prinzen Genji“. Ab der Meiji-Zeit (1868 – 1912) kam es jedoch zu Veränderungen. Von 1639 bis 1853 hatte sich Japan von der restlichen Welt, mit Ausnahme einer Handelsstelle einer niederländischen Gruppe namens VOC (Niederländische Ostindien-Kompanie), abgeschottet. Als sie sich wieder öffneten und somit westliche Einflüsse ebenfalls nach Japan kamen, wurde Homosexualität nicht mehr als normalisiert angenommen.
In den 1970er und 80er Jahren kam es jedoch zu einem leichten Umschwung und die ersten Boys Love Manga wurden geschrieben. Ab dem Moment an wurde das Genre immer beliebter und breite sich im asiatischen Raum aus.
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