Die Ama-san 海女さん (erstes Kanji = Meer, zweites Kanji = Frau) sind Taucherinnen, die ohne moderne Ausrüstung 海の幸 Umi no Sachi – Segen/Produkte des Meeres heraustauchen (鮑 Awabi – Seeohr、ウニ Uni – Seeigel, usw.).

Die weiße Kleidung der Ama-san soll sie vor Hai-Angriffen schützen, da sie unter Wasser dadurch größer aussehen. Außerdem ist die weiße Farbe auch eine Bitte an die Götter, sie zu beschützen und ihnen einen reichen Fang zu bescheren. Das Motto der Ama-san ist: Schnelligkeit und das richtige Gefühl. Erfahrene Ama-san haben bei jedem Tauchgang eine Erfolgsquote von 100 %, dies wird durch jahrelange Erfahrung antrainiert. Das Geschäft ist Familiensache – die Frauen verdienen das Geld, die Männer bringen die Frauen mit ihren kleinen Schiffen zu den Tauchplätzen. Die Töchter lernen von den Müttern oder von Ama-san in der Umgebung, wenn sie die Tradition weiterführen möchten.

Viele Ama-san gibt es nicht mehr, einige finden sich in Toba 鳥羽, da, wo die Mikimoto-Perleninsel ist. Herr Mikimoto war der erste, der Perlen kultiviert hat. Ich war heute vor Ort und habe die Perleninsel samt Museum besucht. Die Meerestiefe beträgt hier 6 Meter. Das Ama-Tauch-Event war sehr bewegend für mich. Die Dame rechts hatte ihr „Debüt“ Ende Juni – mit 19 Jahren.